Loslassen und nach vorne schauen, sagen sie. Diesen Ratschlag, den man nach der Trennung von allen Seiten hört. Wenn das doch so einfach wäre…
denn wie gerne würdest Du jetzt nach vorne schauen können! Alles hinter Dir lassen. Nach dem Motto: Tür zu und dann geht es ab in Richtung Zukunft. Und doch hält er oder sie, der oder die Ex, Dich noch immer fest. In Gedanken bist Du so häufig in der Vergangenheit – Eurer Vergangenheit, um genau zu sein.
Und Du merkst: Du kannst immer noch nicht loslassen. Obwohl Du Dir dies so sehr wünschst.
Was tun, was hilft jetzt wirklich? Auch ich habe mich mit dieser Frage befasst. Aus gutem Grund, um ehrlich zu sein: Denn nachdem mein Ex vor drei Jahren mit mir Schluss gemacht hatte, da tat ich mich echt schwer. Damit, mit allem klar zu kommen. Nicht mehr ständig an ihn denken zu müssen – fast war es wie ein Zwang und die Gedanken kehrten über kurz oder lang zu IHM, zu uns zurück.
Dabei spürte ich doch selbst: das tut mir nicht gut. Ich muss einfach loslassen können. Doch wie?
Also habe ich mich hingesetzt. Eifrig recherchiert. Und viel, viel ausprobiert… hier möchte ich Dir nun meine Erkenntnisse und auch meine Überlegungen zu dem Thema vorstellen. Zunächst einmal aber das Inhaltsverzeichnis:
1) einen Menschen loslassen, den man liebt – Überlegungen und Gedanken
2) loslassen und die Trennung verarbeiten – meine Tipps für Dich
3) nicht loslassen können nach Trennung – was sind die Symptome?
4) ex loslassen und vergessen – ist das wirklich möglich?
5) und mein Fazit zum Thema!

Autor: Paartherapeut Frederic Dittmar. Bekannt aus Youtube
Erste Frage: Was belastet dich emotional derzeit am stärksten?
Mit Paartherapeut Frederic Dittmar. Bekannt aus Youtube
Einen Menschen loslassen, den man liebt – wie gelingt es?
Vergiss ihn oder sie doch einfach, so der Ratschlag. Ja, ich weiß: Sie meinen es nur gut, meine Freunde. Die Bekannten und die Familie. „Da draußen gibt es doch so viel andere Kandidaten. Die viel besser zu Dir passen!“ auch so ein Spruch, den ich damals immer wieder zu hören bekomme. „Und: Ich konnte ohnehin nie so viel mit ihm oder ihr anfangen.“ All das und ganz ähnliche Sätze höre ich nach meiner Trennung immer und immer wieder. Bis sie mir fast zu den Ohren heraus kommen.
Ja, ich weiß: sie wollen mir ja helfen. Und sie haben auch Recht, irgendwie. Warum aber spukt mein Ex mir dann immer noch im Kopf herum? Warum gilt mein erster Gedanke kurz nach dem Aufstehen ihm? Und auch der letzte, kurz bevor ich in einen erschöpften Schlaf falle?
Fakt ist: ich kann einfach noch nicht loslassen. Denn ich habe immer noch Gefühle für ihn. Oder, besser gesagt: ich liebe ihn noch. Auch, wenn wir offiziell längst kein Paar mehr sind.
Warum aber ist das so?
Weil ich die Trennung nicht wollte, ganz einfach. Weil er mich verlassen hat. Und ich kurz nach dem Aus das Gefühl habe, vor dem Nichts zu stehen.
Meine Geschichte und wie schwer mir das mit dem Loslassen fiel
So ging es mir damals, kurz, nachdem er mit mir Schluss gemacht hat. Und auch wenn alle sagten, es würde einfacher werden im Laufe der Zeit: Das trat nicht ein. Zumindest nicht so schnell, wie ich es gerne gehabt hätte.
Ich bin in ein tiefes Loch gefallen.
Hatte das Gefühl, meine ganze Welt sei zusammen gestürzt.
Ich hatte keine Energie mehr. Und auch keine Lust, raus zu gehen.
Ich musste ständig an ihn denken.
Habe mich zurück gezogen. Und mich in endlosen Grübeleien ergangen.. (die leider gar nichts gebracht haben.)
So ging das über mehrere Tage hinweg. Die Wochen zogen ins Land. Bis der erste Monat um war. Und mir ging es immer noch nicht wirklich besser. Ständig dachte ich: „Was ich mit ihm hatte, das werde ich so nie wieder haben. Nie wieder werde ich solch eine Liebe spüren.“ Und das brachte mich umso mehr zur Verzweiflung. Bis die Trauer über das Aus unendlich groß in mir war.
Warum das Loslassen können so wichtig für uns ist.
Ich erkannte mehr und mehr: Die Vergangenheit hat mich ganz fest im Griff. Und das tut mir nicht gut. Im Gegenteil! Ich leide. Und zwar so richtig.
Und ich erkannte: ich muss diesen Teil meiner Vergangenheit abschließen. Für mich. Und ihn meinen Ex, loslassen. Um selbst weiter zu kommen.
Erst machte mir dieser Gedanke große Angst. Das möchte ich Dir an dieser Stelle ganz offen sagen. Aber ich wollte auch nicht mein Leben damit verbringen, mich an etwas bzw. jemanden zu klammern. Jemanden, der mir gar keine Gefühle mehr entgegen bringt.
Ich wollte raus aus dieser großen emotionalen Abhängigkeit. Ich wollte wieder frei sein, um es ein wenig pathetisch zu sagen. Denn nur so, das spürte ich instinktiv, würde ich wieder zu mir finden.
Das konnte ich jedoch nur durch das Loslassen erreichen.
Und daher musste ich ihn gehen lassen.
Akzeptieren, dass es mit uns, mit unserer Liebe aus und vorbei ist. Dass es schon seinen Sinn hatte, dass das mit uns beiden nicht sein sollte.
Und dass er wohl nicht der Richtige für mich war.
Ja, im ersten Moment machte mir dieser Gedanke auch Angst. Weil ich damit etwas aufgab. Doch im Laufe der Zeit merkte ich: Dieser Verlust ist für mich auch ein Gewinn.
Denn ich schaffte es immer besser, mich nicht mehr so auf ihn zu fixieren. Und wieder mein eigenes Leben zu führen. Mich auf meine persönlichen Bedürfnisse zu konzentrieren. Und das zu leben, was ICH wirklich brauchte.
So viel zur Einleitung. Im Folgenden möchte ich Dir nun wichtige Tipps geben. Wie das Loslassen gelingen kann:
Loslassen können und Trennung verarbeiten – meine Tipps für Dich.
Die folgenden Tipps und Strategien haben mir wirklich geholfen. Und ich hoffe, sie helfen auch Dir!
Loslassen können und Trennung verarbeiten, Tipp 1: Konzentriere Dich ganz auf Dich selbst.
Setze jetzt bewusst die Scheuklappen auf. Am besten leitest Du eine Kontaktsperre zum oder zur Ex ein – das macht die ganze Sache um einiges einfacher (glaube mir, ich weiß, wovon ich da rede). Oder willst Du, das bei jedem neuerlichen Telefonat, bei jeder neuen SMS all diese Erinnerungen wieder in Dir hoch kommen? Und alles wieder von vorne los geht?
Deshalb: Schütze Dich selbst. Sage ihm oder ihr, dass Du für eine gewisse Zeit keinen Kontakt mehr haben möchtest. Dass sollte er oder sie verstehen können…
Und nutze die Zeit. Um Dich ganz auf Dich selbst zu konzentrieren. Was das bedeutet? Führe Dir vor Augen, wie wertvoll Du doch bist. Was für Fähigkeiten und Stärken Du hast. Kurz: Arbeite an Dir selbst. Und an Deinem Selbstwertgefühl. Das ist so wichtig, um wieder ins innere Gleichgewicht zurück zu finden!!
Nein, das hat nichts mit Narzissmus oder Egozentrik zu tun. Du bist gerade in einer echten Krise. Dir geht es nicht gut. Umso wichtiger ist es daher, Dich zu fragen: Was könnte Dir jetzt, in diesem Moment gut tun? Wie könntest Du Dich selbst verwöhnen? Und versuche dann, das umzusetzen. So gut es eben geht.
Etwa, indem Du Dir diesen schicken Mantel gönnst, den Du schon so lange im Auge hast.
Oder Du machst Dir einen guten Kaffee, den Du ganz bewusst genießt.
Führe Dich selbst zum Essen aus.
Treffe Dich mit Freunden oder rede am Telefon mit ihnen. All diese kleinen Dinge, die so gut tun und die einem innerlich Stärke und Halt geben!
Auch, weil sie zeigen: Du bist gerade nicht alleine. Du hast so viel um Dich, was Dir Mut macht, was Dich bestärkt. Versage es Dir daher nicht! Denn eines ist sicher: Du bist es wert!!
Sage Dir jeden Tag aufs Neue, wie wertvoll und einzigartig Du bist. Auch, wenn es Dir zu Beginn vielleicht ein wenig albern vorkommt. Aber Du sollst an Dich glauben! Denn nur so wirst Du emotional umso unabhängiger werden. Und IHN oder SIE endlich loslassen können.
Loslassen können und Trennung verarbeiten, Tipp 2: Finde heraus, was Dich begeistert.
Eine Leidenschaft. Eine Sache, die Dich wirklich überzeugt. Finde heraus, was Du im Leben erreichen möchtest. Sei es in finanzieller Hinsicht oder in beruflicher. Überlege: Wie kannst Du das erreichen? Stelle am besten einen Plan auf! Der so konkret und genau wie möglich ist. Und auch realistisch…
Wichtig dabei ist: Es sollen wirklich deine ganz eigenen und individuellen Ziele sein. Und nicht die Deiner Eltern, deiner Freunde… nein, es sind ganz allein DEINE.
Dabei hilft es, Dir Dein Traumleben vorzustellen. Wie es etwa in ein, zwei oder zwölf Jahren sein soll. Wo siehst Du Dich? Auf dem Land, umgeben von Deiner Familie? Oder jettest Du um die Welt, um andere Länder zu entdecken? Oder willst Du Karriere machen? Träume ruhig – und zwar richtig groß! Denn die meisten Hindernisse lassen sich überwinden…
Warum aber ist das so wichtig?
Wenn Du weißt, was Du erreichen willst, dann ist das wie eine Initialzündung.
Die Dich dazu bringt, endlich durch zu starten.
Mit Plan und Elan voran zu gehen.
Loslassen können und Trennung verarbeiten, Tipp 3: Achte auf Deinen Lebensstil.
Ja, ist vielleicht ein bisschen „langweilig“, dieser Tipp. Weil er Dir vermutlich das sagt, was Du insgeheim schon weißt: Mehr Sport machen. Sich gesünder ernähren. Und so weiter.
Aber mal ehrlich: Es hat schon seinen Sinn, dass diese Tipps immer wieder hervor geholt werden. Weil sie einfach stimmen. Und wer 24 h am Tag auf dem Sofa sitzen bleibt und sich mit Junk Food vollstopft, zu viel raucht und trinkt: na ja, der muss sich ehrlich gesagt nicht wundern, wenn er /sie sich anschließend um so schlechter fühlt.
Daher:
Versuche wirklich, regelmäßig Sport zu treiben. Am besten 2 bis 3 x in der Woche! Denn: Du wirst so natürlich fitter. Du stehst aber auch vom Sofa auf, gehst nach draußen und lenkst Dich ab. Du kommst so auf andere Gedanken. Zumal beim Sport Glückshormone wie Serotonin und Dopamin ausgeschüttet werden. Und die helfen Dir dabei, ins innere Gleichgewicht zurück zu finden…
Versuche, gut zu Deinem Körper zu sein. Und Dich gesund und möglichst ausgewogen zu ernähren. Etwa mit frischem Obst und Gemüse. Mit Vollkornprodukten. Und so weiter. Ich will hier an dieser Stelle keine Ernährungsberatung starten. Dazu wirst Du im Internet so einiges finden. Doch Fakt ist: Je besser Du Dich ernährst, umso wohler und fitter wirst Du Dich auch fühlen. Was jetzt nicht heißt, dass Du niemals mehr zu Mc Donalds darfst. Aber eben nicht ständig…. Und dann: tue das ganz bewusst. Und schlinge die Mahlzeiten nicht nur in Dich hinein (überhaupt ein guter Tipp in diesem Zusammenhang).
Verzichte auf Suchtmittel. Wie Alkohol, Zigaretten und so weiter. Zumindest solltest Du sie nicht im Übermaß konsumieren! Es sei denn, Du legst es drauf an, eine Sucht zu entwickeln… (was wir an dieser Stelle mal nicht hoffen wollen).
Loslassen können und Trennung verarbeiten, Tipp 5: Schaffe Dir neue Alternativen.
Indem Du etwa neue Leute kennenlernst. Beim Tanzkurs zum Beispiel, den Du vor zwei Wochen begonnen hast. Oder treffe Dich mal mit dieser Internetbekanntschaft, die ziemlich sympathisch erscheint.
Trommle Deine Clique zusammen. Damit Ihr mal wieder einen lustigen Abend habt. Und so weiter… es gibt so viele Möglichkeiten!
Suche Dir neue Hobbys. Was wolltest Du schon immer mal machen? Und hast es bislang noch nie getan – vielleicht auch, weil der oder die Ex damit reichlich wenig anfangen konnte? Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt dafür, die Dinge in Bewegung zu bringen! Und Gitarre spielen zu lernen. Oder anfangen zu zeichnen… worauf immer Du Lust hast!
Kurz: Schaffe Dir neue Alternativen. Etwas, das den Alltag noch ein wenig schöner macht. Du wirst sehen, wie viel Freude es Dir bereiten kann. Auch, wenn Du Dich gerade zu Beginn vielleicht ein wenig überwinden muss. Aber tue es für Dich. Denn, wie ich es ja schon einmal sagte: Du bist es wert!!
Loslassen können und Trennung verarbeiten, Tipp 6: Belohne Dich!
Dafür, dass Du diese Situation so gut meisterst. Dafür, dass Du nicht resignierst. Sondern für Dich einstehst. Deshalb: Verwöhne und belohne Dich. Vor allem dann, wenn Du ein weiteres Etappenziel Deines großen Plans erreicht hast.
Loslassen können und Trennung verarbeiten, Tipp 7: Höre damit auf, Deine Beziehung zu idealisieren.
Auch das beobachte ich sehr, sehr häufig in diesem Zusammenhang: Wie viele doch ihren Ex Partner idealisieren. Und die Beziehung im Nachhinein um so viel schöner machen, als sie es eigentlich war.
All die Probleme, all der Streit: Das wird jetzt einfach ausgeblendet. Und alles war nur eitel Sonnenschein.
Dabei gab es doch auch bei Dir mit Sicherheit Momente, in denen Du Dich weniger gut gefühlt hast. In denen Du Deinem oder Deiner Ex gegenüber sauer oder genervt warst. Denn selbst er oder sie wird so seine Macken gehabt haben…. Erinnere Dich daher bewusst an diese Momente! In denen Du Dir einiges von ihm oder ihr gewünscht hast. Was Du aber niemals bekamst…
Nein, es geht an dieser Stelle nicht darum, den oder die Ex schlecht zu machen. Oder gar Hassgefühle gegenüber ihm oder ihr zu entwickeln. Vielmehr ist es so: Dieses falsche Idealbild soll endlich zerstört werden. Damit Du alles in rechtem Licht siehst. Auch das gehört zur Entwicklung der emotionalen Unabhängigkeit mit dazu!!
Vielen hilft es, darüber mit anderen zu reden. Mit der besten Freundin zum Beispiel. Oder dem Bruder. Die neutrale Sicht von außen trägt nämlich ebenfalls mit dazu bei, die Dinge wieder im rechten Licht zu sehen. Und sich so Stück für Stück von dem oder der Ex lösen zu können…
Ich hoffe, meine Tipps konnten Dir helfen! Doch vielleicht fragst Du Dich auch das Folgende: Woran erkennt man eigentlich, dass man den oder die Ex nicht loslassen kann? Schauen wir uns auch das einmal genauer an!
Nicht loslassen können nach Trennung – was sind die Symptome?
In der Hinsicht gibt es einige Anzeichen und Signale, die immer und immer wieder auftauchen. Sätze wie „Ich liebe ihn oder sie halt so sehr. Was soll ich da machen…:“ oder Ähnliches. Und so klammern sich die Betroffenen an den oder die Ex. Empfinden gar eine große Angst davor beim Gedanken, ihn oder sie los zu lassen. Fast könnte man sagen: Er oder sie, der oder die Ex, ist zu einer Art Sucht geworden…
Nicht loslassen können nach Trennung, Symptom 1: Der oder die Ex wird idealisiert.
Er oder sie war bzw. ist noch immer der perfekte Mensch auf Erden. Es gibt keine schlechten Eigenschaften. Und wenn doch, dann werden diese eben so zurecht gebogen, dass sie passen.
Man redet sich Dinge ein, die aber so nicht stimmen. Die der Wahrheit nicht entsprechen. Fast scheint es, als will man bewusst diese Illusion aufrecht erhalten. Um nicht mit der Realität konfrontiert zu werden.
Nicht loslassen können nach Trennung, Symptom 2: Man denkt, dass man ohne den Anderen nicht mehr leben könnte.
Denn er oder sie war nun einmal der / die Richtige. An dieser Überzeugung hält man fest. Und bindet sich auf diese Weise umso mehr an den Anderen.
So wird die Sehnsucht und die Verzweiflung über das Aus erst richtig groß. Und die Fantasie spielt verrückt. Kreist nur um die Frage: „Wie kann ich ihn oder sie bloß zurück gewinnen? Wie kann ich ihn oder sie davon überzeugen, dass wir beide noch einmal zusammen kommen?“ Da entstehen die verrücktesten Ideen, glaube mir!
Nicht loslassen können nach Trennung, Symptom 3: Man denkt nur noch an ihn oder sie.
Und an die Beziehung. An das, was einst war. Das ist wie eine Art Zwang! Obwohl man das vielleicht gar nicht so will. Doch immer und immer wieder kommen die Gedanken auf „das Eine“ zurück. Auf ihn oder sie. Und man fragt sich:
Was er/ sie wohl gerade macht? Wie es ihm oder ihr aktuell geht? Ob er oder sie wohl auch an einen denkt, zumindest hin und wieder? Und so weiter und so fort.
Vielleicht ist es dann auch so, dass man ständig auf den sozialen Netzwerken nachschaut, was der oder die Ex gerade macht. Oder auf ein Zeichen bei Whats App wartet. (na, fühlst Du Dich angesprochen? ) und je länger Schweigen herrscht, umso verzweifelter wird man…
Nicht loslassen können nach Trennung, Symptom 4: Man hängt nur in der Vergangenheit fest.
Bzw. dieser einen Vergangenheit. Die Gegenwart und die Zukunft scheinen hingegen so weit weg zu sein. Keine Bedeutung mehr zu haben. Man kann sich kaum noch auf etwas konzentrieren. Den Alltag nur mit Mühe bewältigen.
Lieber flüchtet man. Aus dem hier und jetzt, das einem so hart, so anstrengend, so mühevoll erscheint. Man flüchtet sich in die Vergangenheit, als man noch die eine Hälfte eines glücklichen (?) Paares war. Und zieht sich so umso mehr von allem zurück…
Hier habe ich Dir nun die wichtigsten Symptome vorgestellt. Je mehr Du davon bei Dir selbst erkennst: umso ernster ist es. Doch weißt Du ja, was zu tun ist…
Vielleicht fragst Du Dich aber auch in manchen Momenten:
Ex loslassen und vergessen – ist das wirklich möglich?
Nein, um es einmal ganz direkt zu sagen: Du wirst Deine oder Deine Ex vermutlich niemals vergessen können. Das ist aber auch nicht schlimm. Denn er oder sie ist nun mal ein Teil Deiner Biografie. Genauso wie es die beste Freundin, die Tante, die erste Wohnung, der erste Job etc ist.
Er oder sie gehört also mit in diese Reihe an Menschen, die Deinen Weg gekreuzt haben. Die Dich und Dein Leben geprägt haben. Durch ihn oder sie hast Du so einiges gelernt. Auch, wenn dieser Erkenntnisse und Erfahrungen vielleicht ziemlich teuer erkauft waren.
Aber Fakt ist: Ohne ihn oder sie wärst Du jetzt nicht da, wo Du bist.
Deshalb ist es wenig sinnvoll, ihn oder sie vergessen zu wollen. Vergessen, das ist für mich in diesem Zusammenhang ohnehin ein falscher Begriff. Denn man wird einen Menschen, der einen emotional so bewegt und „mitgenommen“ hat, schwerlich vergessen können. Vor allem dann nicht, wenn die Beziehung über einige Zeit hinweg ging und sehr intensiv war.
Was also ist ein besseres Wort? Über ihn oder sie hinweg kommen. Ihn oder sie, ja, Du ahnst es vermutlich schon, los lassen. Sozusagen in Frieden zu verabschieden (auch auf die Gefahr hin, jetzt ein wenig esoterisch zu klingen).
Ziel ist es, neutral bzw. mit einer gewissen Dankbarkeit an ihn oder sie zurück zu denken.
Ohne böse Gefühle.
Sondern ganz gelassen.
Wenn Du das schaffst, dann bist Du wirklich über ihn oder sie hinweg. Dann hast Du los gelassen. Dann bist Du wirklich frei. Und kannst Dich umso mehr auf das freuen, was Dich in Zukunft erwartet. (bzw. schon jetzt, in der Gegenwart).
Das lässt sich natürlich nicht erzwingen. Es gibt leider immer noch keinen Schalter, den man einfach umlegen könnte – und zack, schon ist der oder die Ex los gelassen! Nein: Es braucht seine Zeit, bis man an diesen Punkt kommt. Und es braucht vermutlich die ein oder andere Träne, Momente voller Trauer und Verzweiflung. Auch Sehnsucht und Wehmut.
Es ist also kein leichter Weg. Doch ist er auch nicht sooo schwer, wie manch einer sich das jetzt vielleicht einredet. Denn zwischendurch gibt es ja ausreichend Momente voller Glück und Zuversicht. Im Kleinen wie im Großen.
Und wenn Du diesen Weg gehst, wenn Du Dich bewusst dafür entscheidest, den oder die Ex los zu lassen, wenn Du bewusst und aktiv etwas dafür tust: Dann wirst Du immer stärker werden. Emotional unabhängig von ihm oder ihr. Um schließlich wirklich frei zu sein.
Und das kann ich Dir aus eigener Erfahrung heraus sagen: Das ist mit das beste Gefühl, das es überhaupt gibt. Zu wissen: Ich habe auch dieses tiefe Tal durchschritten. Ich war unten – und bin nun wieder oben. Ich habe wieder zu mir gefunden. Ich habe mit der Vergangenheit meinen Frieden gemacht und lasse mich nicht mehr von ihr oder durch sie dominieren. Sie hat keine Macht mehr über mich. Und das gilt auch für meine oder meinen Ex…
Stattdessen bin ich nun wirklich frei für Neues. Ich bin gespannt auf das, was kommt. Was mir das Leben so zu bieten hat. Denn das wird so einiges sein…
Ich hoffe, ich konnte Dir an dieser Stelle Mut machen! Und bevor dieser Text zu einem wahren Roman wird: Mache ich hiermit besser Schluss. Und schreibe nur noch einige Sätze ins Fazit hinein. Bevor ich den Beitrag beende…
Trennung – was tun, wenn man nicht loslassen kann? Mein Fazit
Dieser Moment, in dem man das Aus wirklich zum ersten Mal begreift: Der ist mit der härteste. Und schwer zu verarbeiten.
Nicht selten fällt es daher schwer, los zu lassen. Weil dies einem wahren Verlust gleich kommt. Und die Angst ist, nicht stark genug dafür zu sein. Diesen Verlust nicht überwinden zu können. Hinzu kommen weitere Ängste. Die Angst vor der Einsamkeit etwa. Davor, niemals wieder einen Partner zu finden, mit dem man gemeinsam glücklich ist.
Vielleicht kommt Dir dies alles nur zu bekannt vor. Doch möchte ich Dir Mut machen: Es wird wieder bergauf gehen, das verspreche ich Dir! Wenn Du selbst dazu bereit bist. Wenn Du bereit bist, los zu lassen. Und die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen.
Ja, das wird nicht von heute auf morgen gehen. Vielleicht gibt es auch immer mal wieder Rückschritte. Doch bitte gebe nicht auf. Bleibe bei Dir. Konzentriere Dich jetzt noch mehr auf Dich. Und glaube an Dich selbst. Denn Du bist stark genug für diese Herausforderung. Du bist so viel stärker als Du denkst. Und Du hast es verdient, glücklich zu sein. Egal, wer an Deiner Seite ist…