Deine Ehe steckt in einer echten Krise? Und Du weißt einfach nicht mehr, wie Ihr beide da heraus kommen sollt? Was Ihr tun könnt, damit es wieder so schön wie einst wird?
Damit Ihr beide endlich wieder glücklich seid. Mit Euch, mit dem Anderen, mit der Beziehung. Doch wie könnt Ihr das bloß schaffen? Habt Ihr nicht bereits so vieles probiert? Und so wenig davon hat etwas gebracht?
Ich kann Deine Situation sehr gut nachempfinden. Denn auch ich habe das Gleiche einst erlebt. Damals, als meine Ehe kurz vor dem Scheitern stand. Doch wollte ich sie nicht aufgeben. Ich wollte meinen Mann, das mit uns nicht aufgeben.
Und deshalb habe ich mich hingesetzt. Und überlegt, wie wir beide da wieder herauskommen können. Ich habe viel zu diesem Thema recherchiert. Und nicht eher locker gelassen, bis ich das Wissen gefunden hatte, was mir wirklich weiterhalf..
dieses Wissen soll nun an Dich weitergegeben werden. Und ich hoffe, auch Dir, auch Euch beiden wird es helfen! Zunächst aber hier das Inhaltsverzeichnis dieses Beitrags:
1) Schritt für Schritt Anleitung, um die Ehe zu retten
2) und mein Fazit zum Thema

Autor: Paartherapeut Frederic Dittmar. Bekannt aus Youtube
Erste Frage: Was belastet dich emotional derzeit am stärksten?
Mit Paartherapeut Frederic Dittmar. Bekannt aus Youtube
Schritt 1 Ursachen der Ehekrise herausfinden
Der erste wichtige Schritt besteht darin: Findet heraus, was eigentlich die Ursachen für die Krise sind! Ist auch logisch, nicht wahr? Denn nur, wenn man weiß, mit was man es zu tun hat, wird man das „Übel“ auch an der Wurzel packen können. Und wirklich auflösen können. Deshalb: Schaue nach, was die genauen Ursachen für Eure Krise sind!
1. Probleme offen ansprechen
Dies sollte der erste Schritt sein.
Egal, wer es initiiert…
…die Probleme müssen ans Tageslicht
Es bringt nichts vor den Tatsachen weg zu rennen. Sie zu verdrängen. So zu tun, als gäbe es sie gar nicht. Dann ist es wie mit dem berühmten rosa Elefanten im Raum: Er ist da. Auch, wenn jeder so tut, als sei dem nicht so. doch jeder ist sich dessen bewusst.. und alles dreht sich irgendwann nur noch um ihn…
Egal ob die Krise…
- einseitig
- subjektiv
- schwer einzugestehen
- erst seit Kurzem oder schon seit einiger Zeit vorhanden ist!
Die Arbeit kann nur da anfangen…
…wo man anfängt, ehrlich und offen zum Partner zu sein! Nur dann wird es etwas bringen. Nur dann wird das Vertrauen in den Anderen nicht vollkommen zerstört werden. Und mit der Offenheit und der Ehrlichkeit dem Anderen gegenüber beweist man ihm/ ihr auch Respekt. Festigt das gemeinsame Band wieder – was jetzt so notwendig ist! Und man zeigt ihm oder ihr: „Mir ist es wirklich ernst damit. Ich will, dass wir beide das hin bekommen. Weil Du, weil mir unsere Ehe so sehr am Herzen liegt…“ Das sind so wichtige Signale jetzt!!
Viele Paare machen sich lieber etwas vor, denn…
…oft ist es einfacher im ersten Moment. Bequemer, auch das. Das kennst Du vielleicht selbst von Dir! Dies ist auch dann der Fall, wenn der Alltag gerade besonders stressig erscheint. Wenn im Büro so viel zu tun ist. Wenn man generell das Gefühl hat, man reißt sich gerade fünf Beine aus und es reicht trotzdem nicht. Nun also auch noch die Ehekrise. Man fühlt sich überfordert. Und verdrängt das Ganze erst einmal. Bloß nicht noch eine Baustelle!
…ein Scheitern der Liebe wird sich nicht eingestanden. Man kann das einfach (noch) nicht. Dafür bedeutet einem das alles, die Beziehung, der oder die Andere zu viel. Und: Man will sich auch nicht eingestehen, dass man gescheitert sein könnte. Denn es wäre wie ein persönlicher Misserfolg. Ein Eingestehen, dass man es nicht geschafft hat. Eine Erkenntnis, die wahrlich alles andere als schön ist..
…es gibt praktische Gründe wie Geld oder gemeinsame Kinder. Und deshalb hat man das Gefühl, man darf die Ehe schlicht und einfach nicht scheitern lassen. Weil die Kinder nicht leiden sollen. Weil man ihnen das nicht zumuten will. Weil die finanzielle Abhängigkeit vom Anderen zu groß ist. Und so weiter. Deshalb klammert man sich weiter an das, was man hat. Auch, wenn die Ehe gerade alles andere als gut ist..
…Es passt nicht zum Bild, das man von sich und dem Anderen vermitteln will. Ein Bild, das man die Jahre hinweg sorgfältig gehegt und gepflegt hat. Ein Bild, das auch nach außen hin so repräsentiert wurde. Und dieses Bild nun zerstören? Nein, das kommt überhaupt nicht infrage!
…Die Angst vor dem Alleinsein ist zu groß. Die Angst, oft unbewusst, dem Leben alleine nicht gewachsen zu sein. Nicht damit zurecht zu kommen. Deshalb bleibt man lieber in der Ehe. So unerfüllt diese auch gerade ist..
Doch das führt zu mehr und mehr Problemen!
Die Probleme…
- …stauen sich an
- …werden immer gefestigter
- …können irgendwann nicht mehr gelöst werden
- …führen zu emotionaler Distanz
- …lassen die Dinge nur noch schlimmer werden
- …verstärken das Gefühl von Ohnmacht und auch Verbitterung
- …lassen einen noch erschöpfter und trauriger werden
- …verstärken das Gefühl, dem allen nicht gewachsen zu sein
…und am Ende führen sie zur unweigerlichen Trennung
Es gibt dabei keine großen Regeln. Natürlich ist ein…
- passender Zeitpunkt
- guter Ort
- ein gutes, offenes und ehrliches Gespräch
- und ein Eingeständnis der Situation vor sich selbst, aber auch dem Anderen gegenüber
…sinnvoll!
Jedoch wird nie der richtige Zeitpunkt eintreten…
…wenn man sich davor fürchtet, Klartext zu reden! Und das alles immer weiter nach hinten hinaus schiebt. Denn mal ehrlich: irgendeinen Vorwand, irgendeine Entschuldigung wird es immer geben! Und dann schiebt man das Ganze einmal mehr hinaus. Bis es gar nicht mehr geht..
2. Eventuell Abstand/ zeitweilige Trennung
Es kann sein, dass die Probleme bereits so festgefahren sind, dass…
…momentan KEINE Einigung möglich ist
Das kann sein, wenn…
- ihr die Probleme schon lange angestaut habt
- wenn es große Verletzungen innerhalb der Beziehung gab
- wenn offenes Reden gerade zu sehr verletzt
- wenn offenes Reden durch hitzige Emotionen nicht möglich ist
- nur noch Schweigen zwischen Euch beiden herrscht
- Ihr überhaupt nicht mehr klar in dieser Hinsicht denken könnt.
Ist das der Fall…
…solltet ihr eine ein bis zweiwöchige Pause einlegen. Und Euch erst einmal von dem Anderen zurück ziehen. Abstand nehmen. Und versuchen, tief, tief durchzuatmen. Die Situation so annehmen, wie sie ist. Um in aller Ruhe über sie nachdenken zu können…
Ihr braucht unbedingt…
…einen Termin, wann ihr euch wieder trefft. Auf diese Weise könnt Ihr Euch auf alles einstellen! Und Euch auf diesen Termin vorbereiten.
…Kontaktpause, damit sich jeder für sich ordnen kann (Reflektieren). Das ist sehr, sehr wichtig. Deshalb: Bitte keine Anrufe, keine ständigen Nachrichten an den Anderen! Und wenn doch, dann nur, wenn es unbedingt notwendig ist (z.B. wegen der Kinder). Doch lasst den Anderen wirklich in Ruhe. Es braucht jetzt diese Maßnahme..
…die Konzentration auf Euch selbst. Jeder für sich muss und sollte nun eine gründliche Analyse vornehmen. Und sich dabei auch fragen: „komme ICH in der Beziehung wirklich auf meine Kosten? Was ist mit meinen persönlichen Bedürfnissen? Wie glücklich bin ich eigentlich mit ihm oder ihr?“ das klappt am besten, indem Ihr in Euch selbst hinein horcht! Und zwar ganz bewusst..
Ihr solltet in dieser Phase…
…unbedingt keinen Kontakt haben. Ruft Euch daher nicht an. Verschickt nicht ständig Nachrichten. Und so weiter. Zieht das auch durch, so gut es geht!
Jeder über die Beziehung reflektieren. In aller Ruhe. Das braucht es jetzt. Denn erst mit Abstand kann man häufig klarer sehen, das zeigen die Erfahrungen immer wieder. Gerne kannst Du auch mit der besten Freundin, der Mutter, dem Bruder,… darüber reden. Denn nicht selten sehen Leute von außen klarer und deutlicher, was eigentlich Sache ist.
…genau überlegen, was ihr euch in der Beziehung wünscht. Was Ihr für eine glückliche und erfüllte Beziehung braucht. Und wie es in dieser Hinsicht um die Eure bestellt ist.
Euch um Euch selbst kümmern. Und um die persönlichen Bedürfnisse. Die in einer Beziehung nicht selten irgendwann untergehen. Bzw. zu kurz kommen. Ist dies auch bei Dir der Fall? Überprüfe genau das!
Danach solltet ihr…
…erneut das offene Gespräch suchen. Offen und ehrlich mit dem Anderen reden. Und sagen, was Ihr momentan empfindet. Wie es Euch mit der Situation geht. Das ist wichtig! Bitte keine Vorwürfe an den Anderen. Vor allem nicht pauschale à la „Du hilfst mir ja nie im Haushalt..:“ oder „Du bist ständig weg..:“ oder „Immer kritisierst Du mich..:“ Das wäre unfair! Und würde den Anderen nur gegen Dich aufbringen…
3. Eventuell Eheberatung aufsuchen
Führt auch das zu keiner Lösung…
….wäre eine professionelle Eheberatung noch eine Möglichkeit
Voraussetzung dafür…
…beide müssen es wollen. Denn es braucht nun mal EUCH BEIDE, wenn die Beziehung wieder funktionieren soll. Nur einer von beiden reicht nicht! Logisch, nicht wahr?
…es muss dem Eheberater vertraut werden. Denn nur dann werdet Ihr beide auch wirklich zusammenarbeiten können. Gemeinsam den Weg aus der Krise heraus finden. Wer sich verschließt, nicht mit macht: Der verschwendet ehrlich gesagt nur seine Zeit. Und die der anderen Beteiligten…
…es sollten die Anweisungen des Eheberaters umgesetzt werden. Und zwar sofort – und nicht erst in drei Tagen, fünf Wochen oder sieben Monaten. Nein: Es geht darum, so schnell wie möglich in Aktion zu treten!
…Es darf nicht gleich aufgegeben werden, wenn die Maßnahme nicht sofort greift. Wenn es ein wenig dauert, bis der gewünschte Effekt eintritt. Das ist in vielen Bereichen normal. Doch dann braucht es erst recht Durchhaltevermögen und Einsatz!!
Schritt 2 Strategien und Lösungsansätze finden
Ihr solltet nun die wesentlichen Ursachen und Gründe für Eure Krise kennen. Schön und gut – doch nun geht es darum, passende Strategien und Lösungen zu finden! Wie das gelingt? Das verrate ich Dir hier:
1. Konkrete Maßnahmen festlegen
Jetzt ist es wichtig konkrete Maßnahmen festzulegen.
Beispiel…
Ihr verbringt zu wenig Zeit miteinander. Vielleicht, weil einer von Euch beiden ständig arbeitet. Oder Ihr seid beide beruflich sehr angespannt. Fakt ist: Gemeinsame Zeit zu zweit, nur für Euch beide, die ist sehr, sehr selten geworden. Und das schafft natürlich eine ziemliche Distanz…
Hier solltet ihr für die Zukunft gemeinsame Rituale festlegen….
- Einmal wöchentlich einen Ausflug machen
- pünktlich von der Arbeit nach Hause kommen
- einen Tag einrichten, an dem die Kinder bei den Großeltern sind
- zusammen in den Urlaub fahren
- einmal die Woche außerhalb essen!
- Euch einmal die Woche für ein „Pärchengespräch“ treffen. An dem es nur um Euch geht. Darum, wie es Euch geht. Und so weiter.
- Gemeinsame Aktionen starten (wie etwa einen Tanzkurs belegen oder einen anderen Sport zu machen). Schaut einfach, was Euch in dieser Hinsicht Spaß machen könnte!
Wichtig ist hierbei…
…die Maßnahmen sehr konkret zu gestalten. Und Euch wirklich feste Termine dafür zu setzen. Sich ganz bewusst die Zeit dafür zu nehmen. Da zu sein, und nicht bloß körperlich!! nein, Ihr beide solltet Euch wirklich darauf einlassen. Auch das sind wichtige Signale an den Anderen!
die Maßnahmen sollten dennoch…,
- realistisch und umsetzbar sein
- konkret sein (Uhrzeit/Orte… Rahmenbedingungen)
- Euch beiden Spaß und Freude bereiten. Sonst geht Ihr schon mit Widerwillen an die Sache heran. Habt keine Lust dazu, verschiebt es vielleicht. Und das ist alles andere als gut – gerade jetzt!
2. Umsetzung der Maßnahmenpläne
Es ist wichtig, bei der Umsetzung…
- nicht wieder in alte Verhaltensmuster zu verfallen
- Deshalb ist es notwendig, dass ihr weiterhin im offenen Austausch bleibt.
Dazu könntet ihr zum Beispiel…
…einmal pro Wochen auswerten, wie es zwischen euch so lief die Woche. Gerne könnt Ihr das auch aufschreiben. Um auf diese Weise zu sehen: Was genau funktioniert hat. Und was weniger…
Je besser ihr die Maßnahmen umsetzt, desto besser für eure Bindung, denn…
- ihr schafft etwas Gemeinsames
- Ihr fangt an euch wieder zu vertrauen
- Ihr merkt, dass ihr als Team gut funktioniert
- Ihr merkt, dass offene Kommunikation Fortschritt bringt
- Ihr kommt Euch wieder näher
- Ihr lernt Euch vielleicht von anderen, überraschenden Seiten kennen
- Ihr habt etwas, worüber Ihr reden könnt
- Ihr füllt Eure Beziehung wieder mit Leben
- Ihr erkennt, was Ihr eigentlich an dem Anderen habt. Und wie viel mit ihm oder ihr doch möglich ist.
Jedes Mal, wenn du, oder sie/er…
- die Beziehung vernachlässigt
- tritt das die Bindung mit Füßen!
Wer sich nicht an die abgemachten Maßnahmen hält…
…schafft einen Vertrauensbruch. Und zeigt dem Anderen: „Das ist es mir nicht wert. Ich strenge mich nicht an, ich setze mich nicht für die Beziehung ein. Denn sie ist mir mehr oder weniger egal.“ Kein schönes Signal, nicht wahr? Und längerfristig ziemlich fatal!
Daher konsequent und entschieden in der Umsetzung bleiben! Denn mal ehrlich: Ihr solltet Euch jetzt wirklich mit voller Kraft und mit vollem Einsatz auf die Beziehung konzentrieren. Das sollte jetzt im Vordergrund stehen!!!
3. Eventuell neue Maßnahmen finden
Wenn ihr euch an die Maßnahmen haltet, aber keine Besserung eintritt…
- solltet ihr neue Maßnahmen festlegen
Dabei ist es wichtig…
- immer mal wieder zu probieren! Und keine Angst vor dem Scheitern zu haben. Denn Angst ist jetzt wirklich ein guter Ratgeber. Und verhindert, dass man so manch einen Schritt tut. Der eigentlich notwendig wäre..
Perfektionismus ist hier fehl am Platz!
Ihr seid nur Menschen und das wird sich auch nicht ändern!
Ehekrise bewältigen – unser Fazit!
Eine Ehe, das kann immer wieder ein Auf und ein Ab sein. Es gibt Zeiten, in denen es sehr gut läuft. In anderen wiederum will so gar nichts klappen.
Und manchmal kann es sein, dass man sich plötzlich in einer echten Krise wiederfindet. Aus der man erst einmal nicht herauskommt.
Was tun? Als Erstes geht es darum, herauszufinden: Wie konnte es so weit kommen? Was sind die konkreten Gründe für diese Krise! Denn nur, wenn man weiß, was Sache ist: Dann wird man auch die entsprechenden Maßnahmen ergreifen können.
Werdet aktiv. Zögert nicht länger – das kann die Dinge nur noch schlimmer machen. Und: Bitte gebt nicht gleich auf. Denn es braucht nun mal eine gewisse Zeit, bis die erwünschten Effekte auch eintreten. Es braucht Disziplin und auch Durchhaltevermögen. Doch wenn Ihr beide (!!!) es wollt: Dann stehen die Chancen gut, dass Ihr diese schwere Zeit hinter Euch lassen könnt.
Und dafür wünsche ich Euch an dieser Stelle viel, viel Glück!